Neue wissenschaftliche Publikation zur Laight-Behandlung bei Acne inversa/ Hidradenitis suppurativa




Publizierter Fall eines schwer betroffenen Akne inversa/ Hidradenitis Suppurativa Patienten von Hautarzt Dr. Kirschner (Mainz)

Ich freue mich sehr, dass ich zusammen mit meiner Kollegin Dr. Sophia Zimmer in der aktuellen Ausgabe des medizinischen Fachjournals Journal of Dermatology & Dermatologic Surgery über einen Fall von Acne inversa (Hidradenitis suppurativa) Hurley Grad III, welcher mit dem Biologikum Adalimumab behandelt wurde und zusätzlich lAIght-Therapie erhielt, berichten konnte.


Schwer betroffener Akne inversa Patient wurde u.a. mit Adalimumab behandelt

Wir stellen einen männlichen Patienten meiner Praxis vor, welcher nach extensiver Therapiehistorie mit diversen Antibiotika, Retinoiden* und zahlreichen Exzisionen (großflächige Operationen) mit der Einnahme von Adalimumab begann (Anm.: zugelassener Wirkstoff zur Behandlung von Hidradenitis suppurativa mittlerer und schwerer Ausprägung).


Nach stagnierendem Behandlungserfolg des Biologikums wurde zusätzlich mit LAight behandelt

Nach einer anfänglichen Verbesserung der Läsionen und des Schmerzes, stagnierte diese nach 3 Monaten. Der Patient beklagte weiterhin den Geruch der Läsionen. Man entschied, zusätzlich mit der lAight-Therapie (spezielle Kombination aus Licht und Radiofrequenz, Anm.: zugelassen für alle Schweregrade der Acne inversa / Hidradenitis suppurativa) zu starten.


Erfolge aus der Kombinationstherapie von Biologikum und LAight konnten nach Beendigung der immunmodulierenden Therapie mittels Fortführung der LAight-Behandlung erhalten werden

Im Verlauf zeigte sich dann eine weitere Verbesserung der Symptomatik in Bezug auf die Läsionen, das Schmerzlevel und die verringerte Geruchsbildung. Nach 19 Monaten unter Kombinationstherapie aus Adalimumab + lAight entschied der Patient auf eine Fortführung der immunmodulierenden Therapie mit Adalimumab zu verzichten. Das Behandlungsintervall der lAight Therapie wurde daraufhin von 3-4 Wochen auf den anfänglichen 14-Tage-Rhythmus verkürzt.

Eine Bildung neuer Läsionen und gesteigerte Lebensqualitätsbeeinflussung (+5 DLQI-Punkte) sowie höheres Schmerzempfing (+7 Punkte) nach Absetzen von Adalimumab klangen nach 8 Wochen unter kontinuierter 14-tägiger lAight-Therapie ab.

Dieser Fall zeigt, dass die Kombination von Adalimumab und IPL + RF-Therapie (lAight-Therapie) eine vorteilhafte therapeutische Option für Patienten mit schwerer Acne inversa / Hidradenitis suppurativa mit einer Stagnation der Erholung unter biologischer Monotherapie darstellt.

Darüber hinaus zeigt der Fall, dass die lAight-Behandlung das Potenzial aufweist, die unter der biologischen Behandlung erzielte Remission zu erhalten, wenn diese abgebrochen werden muss. Auch wenn sie leicht schmerzhaft ist, kann lAight ohne Anästhesie durchgeführt werden, und bisher sind milde, lokale und vorübergehende Hautirritationen die einzigen beobachteten Nebenwirkungen.


Danksagung

Mein Dank gilt meinen Co-Autoren, allen die mich in meiner Arbeit unterstützen sowie ganz besonders auch dem Patienten, der der Auswertung seiner Daten sowie der Veröffentlichung zugestimmt hat.


Die Publikation

Der Originalartikel in englischer Sprache ist unter der unten angegebenen URL frei zugänglich.

Titel:

Effectiveness of adalimumab in combination with intense pulsed light and radiofrequency therapy (lAight®) for severe hidradenitis suppurativa: A case report

Autoren:

Kirschner Uwe, Lang Berenice Maureen, Steinbrink Kerstin, Zimmer Sophia

Quelle:

J Dermatol Dermatol Surg [serial online] 2020 [cited 2020 Nov 13];24:133-4. Available from: https://journals.lww.com/jdds/fulltext/2020/24020/effectiveness_of_adalimumab_in_combination_with.15.aspx

Dr. Sophia Zimmer (geb. Wilden) leitete die Akne inversa-Sprechstunde der Hautklinik Mainz und praktiziert seit 2020 niedergelassen in Merzig, Saarland.
Dr. Uwe Kirschner ist niedergelassener Dermatologie in Mainz, leitet dort die Akne inversa-Spezialsprechstunde seiner Hautarztpraxis, in der inzwischen mehr als 1.200 Patienten untersucht und beraten wurden, und wendete als erster niedergelassener Arzt die LAight-Therapie an.


*) die (nicht leitlienengerechte) Behandlung mit Retinoiden wurde von keinem der Autoren verordnet.


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