Negativer Einfluss auf die Lebensqualität von Acne inversa, Psoriasis und anderen chronisch-entzündlichev Hauterkrankungen
Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen haben einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität. Das Forscherteam um den Präsidenten der Hidradenitis Suppurativa Foundation Dr. Iltefat Hamzavi hat nun erstmals eine vergleichende Studie zum Einfluss von Acne inversa/ Hidradenitis suppurativa einerseits und Psoriasis andererseits in derselben Analyse durchgeführt.
Akne inversa
Chronische Abszesse und Fisteln, die hauptsächlich in Achsel-, Scham- und Leistenbereich sowie in anderen Hautfalten auftreten sind das Kennzeichen für die chronische, entzündliche und nicht ansteckende Hauterkrankung Akne inversa / Hidradenitis suppurativa. Die Patienten leiden oft stark an sozialer Stigmatisierung: je nach Ausprägung der Erkrankung können sich die Abszesse spontan entleeren, was nicht nur ein Nässegefühl verursacht sondern auch zu Geruchsbelastungen führen kann. Aufgrund der starken Schmerzen und der langwierigen Heilungsprozesse nach einer OP kommt es zu langen Ausfallzeiten im Beruf, für das oftmals Vorgesetzte und Kollegen wenig Verständnis aufbringen.
Psoriasis
Psoriasis ist eine chronische, entzündliche, meist durch eine starke Schuppung der Haut gekennzeichnete, nicht ansteckende Hauterkrankung. Die Patienten leiden oft stark an sozialer Stigmatisierung, denn die oft deutlich sichtbaren Erkrankungszeichen können von vielen Menschen nicht eingeordnet werden und lösen – oft auch aus falscher Angst vor Ansteckung – Abwehr aus. Um dem entgegenzuwirken gibt es bspw. die Kampagne „Bitte berühren“.
Wissenschaftler haben die Daten mehrerer Studien ausgewertet
Die Wissenschaftler griffen für ihre Studie auf die Daten zurück, die im Rahmen des Studienprogramms von Adalimumab, das für die Behandlung von beiden Erkrankungen zugelassen ist, erhoben worden sind.
Dabei wurden insgesamt 5 klinische Studien ausgewertet. Die Datenanalyse zeigte, dass Akne inversa Patienten vor Behandlungsbeginn stärkere Schmerzen, eine niedrigere Lebensqualität und insgesamt wesentlich mehr Einschränkungen in ihrem Lebensalltag sowie mehr Ausfallzeiten an der Arbeitsstelle haben als Psoriasis-Patienten.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausgangslage, haben die Forscher erst gar nicht versucht, die relative Verbesserung der Patienten im Rahmen einer Behandlung zu vergleichen.
Mehr Forschung zu Acne inversa/ Hidradenitis suppurativa ist notwendig
Die deutlichen Verbesserungen, die sich in den letzten Jahren bei Psoriasis eingestellt hätten, zeigten, welch positive Auswirkungen es haben kann, wenn sich die Forschung auf eine Erkrankung fokussiert. Bei Acne inversa/ Hidradenitis suppurativa steht dies noch aus. Die Forscher stellen fest, dass es sich sehr lohnen würde, hier mehr zu forschen. Dem kann ich mich nur anschließen!
Quelle: Hamzavi et al. Journal of the American Academy of Dermatology, 2017; 77; 1038-46.
Aufklärung zu Akne inversa/ Hidradenitis suppurativa ist notwendig
Und ich würde das noch ergänzen: Es braucht eine breite gesellschaftliche Aufklärung und ein Ende der Stigmatisierung der Betroffenen.
Auch in der Medizin und Pflege ist eine Aufklärung notwendig, um die zur Zeit noch sehr lange Zeitdauer zwischen dem ersten Auftreten von Symptomen und der korrekten Diagnose zu verkürzen. Die durchschnittlichen 12 Jahre (!), die heute dazwischen vergehen, sind definitiv zu lang!
Mehr zu Akne inversa/ Hidradenitis suppurativa und zur Spezialsprechstunde
In meiner Praxis habe ich im Rahmen meiner Akne inversa Spezialsprechstunde Rhein-Main in den letzten 10 Monaten über 200 Akne inversa Patienten diagnostiziert.
Mehr zur Erkrankung Akne inversa und zum Leidensweg von Acne invera Patienten erfahren Sie hier.
Mehr zu Akne inversa Spezialsprechstunde Rhein-Main finden Sie hier.
Meine Initiative zur Verbesserung der ambulanten Versorgung von Akne inversa Patienten ZaVAi – Zirkel ambulante Versorgung Akne inversa finden Sie hier.