Dermatologische Handsprechstunde in Mainz: Hilfe bei (chronischem) Handekzem
Spezialsprechstunde Handekzem (Handsprechstunde)
Ein Handekzem ist sehr unangenehm und schränkt die Betroffenen meist ein – sowohl im Privat- als auch im Berufsleben. Handekzeme können u.a. eine allergische Ursache haben, gerade bei berufsbedingten Allergien, stellen Handekzeme oftmals ein großes, oftmals sogar existenzielles Problem dar. Daher beraten wir Patienten mit (möglicherweise) beruflich bedingtem Handekzem im Rahmen unserer speziellen Handsprechstunde.
Hier erfahren Sie, was ein Handekzem ist, woran man ein Handekzem erkennt, wann ein Risiko besteht, ein Handekzem zu entwickeln, wie die Diagnose erfolgt und welche Behandlungsoptionen es gibt.
Handekzeme - Was ist das und wie erkennt man das?
Was ist ein Handekzem?
Das Handekzem ist eine Entzündung der Haut an den Händen. Zunächst sind Schwellungen und Rötungen festzustellen. Die Haut an den Händen juckt und schuppt sich. Im weiteren Verlauf können sich Bläschen und dicke Hornhautschichten, die einreißen und schmerzen, bilden. Die Erkrankung ist zwar nicht ansteckend allerdings kann sie sehr unangenehm und belastend sein. Je nach Auslöser kann ein Handekzem unterschiedlich aussehen und unterschiedlich schwer verlaufen.
Wie häufig ist ein Handekzem?
Handekzeme sind weit verbreitet und häufig: In Deutschland leiden etwa 10% der Menschen an einem Handekzem. Allerdings suchen nur ca. 50 – 70 Prozent der Betroffenen einen Arzt auf. Ohne Behandlung besteht jedoch die Gefahr einer Chronifizierung, insbesondere wenn die Ursachen nicht abgestellt werden. Experten gehen davon aus, dass 5 – 7 Prozent der Handekzeme schwer verlaufen, wiederkehren und schließlich chronisch werden.
In vielen Fällen besteht beim Handekzem ein beruflicher Zusammenhang. Das chronische Handekzem ist die häufigste, berufsbedingte Hauterkrankung und führt nicht selten durch anhaltende Arbeitsunfähigkeit zur Gefährdung oder zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Erkrankung bedroht in diesen Fällen die berufliche und private Existenz.
Woran erkennt man ein Handekzem?
Die Schwere und die Ausprägung der Symptome eines Handekzems können sehr unterschiedlich sein. In der Regel treten die Symptome anfänglich nur zeitweise auf, erfolgt dann allerdings keine Behandlung werden die Symptome im Lauf der Zeit immer schwerer.
Ein Handekzem beginnt meist mit sehr leichten Symptomen. Erfolgt keine Behandlung nehmen diese im Laufe der Zeit an Schwere zu. Je stärker die Hautschädigung ist, desto leichter können allergieauslösende Stoffe in die obere Hautschicht eindringen. Dies führt dann zu einer Verstärkung der Hautschädigung und der Symptome mit Rötung und Entzündung.
Wenn Sie (zeitweise) an Ihren Händen mehrere der folgenden Symptome auftreten, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie an einem Handekzem leiden:
- Juckreiz und Schmerzen,
- trockene, schuppende Haut, zum Teil auch massiv verhornt und entsprechend verdickt,
- Bläschen,
- Entzündung und Hautschwellung,
- starke Rötung an besonders betroffenen Stellen,
- schmerzhafte Risse in der Haut,
- entzündete und druckempfindliche Fingerkuppen.
Leidensdruck und Auswirkungen auf die Lebensqualität
Gerade schwere und chronische Formen des Handekzems beeinträchtigen stark die Lebensqualität und verursachen einen sehr hohen Leidensdruck. Verstärkt wird dies gerade auch dadurch, dass die für alle Mitmenschen sichtbaren Hautkrankheitserscheinungen an den Händen zu Schamgefühlen und Angst vor Ausgrenzung führen können.
Eine starke Auswirkung auf den Leidensdruck hat auch der oftmals bestehende berufliche Zusammenhang: die Gefahr einer anhaltenden Arbeitsunfähigkeit, das Risiko einer Gefährdung oder sogar des Verlustes des Arbeitsplatzes verursachen in vielen Fälle bei den Betroffenen Existenzängste. Paradoxerweise führt das oft dazu, dass der Arzt erst (zu) spät aufgesucht wird, denn v.a. eine frühe Behandlung und ein konsequenter Hautschutz helfen diese Risiken zu reduzieren.
Auslöser, Risikofaktoren und Formen von Handekzem
Was sind Auslöser und Risikofaktoren für die Entstehung eines Handekzems?
Je nach Form des Handekzems gibt es unterschiedliche Auslöser und Risikofaktoren. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen
- Kumulativ-toxischem Handekzem
- Kontaktallergischem Handekzem
- Atopischem Handekzem
Kumulativ-toxisches Handekzem
Patienten, die hautbelastende Tätigkeiten im Alltag, Beruf oder in ihrer Freizeit ausüben, können ein kumulativ-toxisches Handekzem entwickeln. Ihre Hände kommen besonders oft mit Wasser oder hautreizenden Substanzen in Berührung. Dadurch wird die natürliche Schutzfunktion der Haut beschädigt und Entzündungen begünstigt. Tragen Patienten über längere Zeiträume Einmalhandschuhe/ Gummihandschuhe, unter denen die Hände schwitzen, kann sich ein kumulativ-toxisches Handekzem entwickeln.
Kontaktallergisches Handekzem
Patienten, die wiederholt mit einer Substanz in Kontakt kommen, gegen die sie eine Allergie entwickeln oder in der Vergangenheit bereits entwickelt haben, können an einem kontaktallergischen Handekzem erkranken. Solche Kontaktallergien kommen häufig in Heil- und Pflegeberufen, bei Maurern, Reinigungskräften oder Friseuren vor. Je nach Beruf kommt es auch vor, dass nicht nur die Hände, sondern auch die Füße betroffen sind. Bei dieser Erkrankung ist es wichtig, die allergieauslösenden Stoffe zu identifizieren. Nur dann sind Prävention und Behandlung möglich.
Atopisches Handekzem
Patienten, die unter Erkrankungen wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder allergischem Asthma leiden, entwickeln häufig auch ein Handekzem. Diesen Erkrankungen liegen erbliche Veranlagungen zugrunde, auf bestimmte Umwelteinflüsse überempfindlich zu reagieren. Dies kann sich dann auch in Form eines Handekzems manifestieren.
Beruflich bedingtes Handekzem - Handekzem als Berufkrankheit
Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet?
Sind die Hände täglich starken Belastungen ausgesetzt, steigt das Risiko ein chronisches Handekzem (sei es kumulativ-toxisch oder kontaktallergisch) zu entwickeln überproportional. Zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen gehören vor allem
- Friseure,
- Bäcker,
- Floristen,
- Zahntechniker,
- Maschinisten,
- Beschäftige im Baugewerbe (Fliesenleger, Maurer etc.),
- Beschäftigte in Gesundheitsberufen (Schwestern/ Pfleger, Arzthelfer/Innen, Ärzte, Masseure etc.),
- Beschäftigte im Reinigungsgewerbe,
- Beschäftigte in metall- und holzverarbeitenden Betrieben.
Welche Folgen hat die Anerkennung einer Berufserkrankung?
Bei Anerkennung einer Berufskrankheit ist der Unfallversicherungs-Träger (i.d.R. Berufsgenossenschaft) für die Erkrankung zuständig, nicht mehr Ihre Krankenkasse.
Dies ist von besonderer Bedeutung für die Anwendung neuer Therapieverfahren, da diese meistens (noch) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Zur Therapie, die vom Unfallversicherungs-Träger übernommen wird, gehören auch Pflegemittel, welche besonders bei Handekzem sehr wichtig sind, außerdem Schulungen zur Prävention. Auch entfallen Zuzahlungen und Rezeptgebühren im Rahmen der Heilbehandlung durch den Unfallversicherungs-Träger.
Möglicherweise steht Ihnen auch eine Rentenzahlung zu.
Es ist daher sehr wichtig, bei Symptomen, die auf eine berufsdermatologische Erkrankung hinweisen, frühzeitig einen Berufsdermatologen aufzusuchen.
Manche Patienten befürchten, dass die Meldung einer Berufserkrankung zu Problemen mit ihrem Arbeitgeber führen könnte. Das ist jedoch eine völlig unbegründete Angst. Die Arbeitgeber finanzieren die Unfallversicherung-Träger/ Berufsgenossenschaften durch Beiträge und sind daher sehr daran interessiert, dass ihre Mitarbeiter die Leistungen der Unfallversicherung-Träger/ Berufsgenossenschaften in Anspruch nehmen. Denn die Arbeitgeber wissen, dass durch eine frühzeitige hautärztliche Abklärung in den meisten Fällen spätere Komplikationen wie Chronifizierung, allergische Kontaktsensibilisierung auch auf Berufsstoffe oder gar eine drohende Arbeitsunfähigkeit vermeiden werden können.
Mehr zum Thema Berufsallergien/ Berufserkrankungen, deren Folgen und Behandlungen sowie zu meiner Tätigkeit als Berufsdermatologe und gerichtlicher Gutachter finden Sie hier.
Wie Sie einen Termin zur Spezialsprechstunde für beruflich bedingtes Handekzem (Handsprechstunde) vereinbaren
Hier geht es zur Terminvereinbarung.
Bitte nicht anrufen, sondern zur Terminvereinbarung ausschließlich den obigen Link nutzen.
Was erwartet Sie in unserer Handsprechstunde?
- Abklärung und Beratung im Bezug auf mögliche Auslöse- und Einflussfaktoren
- Speziell auf das Handekzem abgestimmte dermatologisch-allergologische Diagnostik (Haut- und Bluttestungen)
- Hinweise zu Hautschutz und Hautpflege
- Schulungsmaßnahmen zum Prävention/ Hautschutz und zur Hautpflege
- individuell abgestimmte Therapie
- ggf. Einleitung eines Verfahrens zur Anerkennung als Berufserkrankung
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Weitere Informationen zum Thema Berufskrankheiten
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