Hautkrebs

Muttermale keinesfalls mit Laser oder IPL entfernen!

Aktuelle Studie: Muttermale keinesfalls mit Laser entfernen!

Gefahrenquelle Muttermale: In einem aktuellen wissenschaftlichen Artikel berichten Essener Dermatologen von elf Patienten, die wegen eines Malignen Melanoms behandelt wurden, das nach der Laserbehandlung einer sogenannten Pigmentläsionen entstanden war.

Dabei lagen zwischen der Lasertherapie und der Diagnose des malignen Melanoms durchschnittlich drei Jahre und vier Monate. Von den elf Patienten starb einer an den Folgen der Hautkrebserkrankung. Die übrigen zehn Patienten konnten noch erfolgreich behandelt werden.

Der wissenschaftliche Artikel macht deutlich: Eine durch Fehlbeurteilung verspätete Diagnose eines Melanoms kann, wenn es bereits zu Metastasierung gekommen ist, tödlich enden. Hinzu kommt, dass der Laserstrahl (genauso wie das IPL-Blitzlicht) ggf. tieferliegende Anteile nicht erreicht, so dass die Male erneut auftreten (sogenannte Rezidive).

Pigmentläsionen – was ist das überhaupt?

Was sind Pigmentläsionen? Pigmentläsionen sind Hautmale, die ihr Pigment selbst bilden, wie z.B. Muttermale. Im Gegensatz zu Muttermalen dazu sitzen beispielsweise Alterswarzen auf der Haut auf und bilden – obwohl sie sogar komplett schwarz sein können, keine Pigmente.

Was bedeutet das für die Behandlung?

Für die Behandlung bedeutet das, dass vor der Entfernung eines Hautmals durch Laser oder IPL grundsätzlich eine fundierte fachärztliche Diagnose erfolgen muss.

Der Facharzt beurteilt, ob es sich um ein Pigmentmal handelt. Ein solches Hautmal darf keinesfalls mit Laser entfernt werden. Stattdessen muss es, sofern es optisch störend ist oder aufgrund seiner Merkmale verdächtig ist, komplett chirurgisch entfernt werden. Das Gewebe wird dann histopathologisch untersucht, um sicher gehen zu können, ob es sich um eine gutartige oder eine bösartige Hautveränderung handelt.

Alterswarzen oder andere nicht pigmentbildende Hautveränderungen können bedenkenlos mit dem Laser entfernt werden. Ein verantwortungsvoller Dermatologe untersucht Ihr Hautmal gründlich, entnimmt ggf. eine Probe und entscheidet sich nur dann für eine Laserbehandlung oder eine IPL-Behandlung, wenn es sich garantiert um keine Pigmentläsion handelt.

Worauf Sie als Patient dringend achten sollten

Lassen Sie Muttermale keinesfalls mit Laser oder IPL (Blitzlichtlampe) entfernen, es sei denn ein Facharzt hat mittels einer gründlichen Diagnose festgestellt, dass es sich gar nicht um ein Muttermal sondern um eine andere nicht pigmentbildende Hautveränderungen, wie beispielsweise eine Alterswarze, handelt.

Mit großem Entsetzen sehe ich immer wieder Angebote von Kosmetikstudios (auch hier in Rhein-Main), die Laserbehandlungen oder IPL-Behandlungen von Pigmentflecken, Muttermalen etc. anbieten. Nehmen Sie keinesfalls solche Angebote an! Im Gegenteil, reagieren Sie auf solche Angebote besonders kritisch: solche Angebote zeugen von einem höchst unprofessionellen Angebot, das Umsatz über Ihre Gesundheit stellt! Ohne fachärztliche Diagnose ist eine entsprechende Behandlung medizinisch verantwortungslos und potenziell lebensgefährlich.

Achten Sie auch darauf, dass im Rahmen einer Enthaarung/ Epilation durch Laser oder IPL neben den Haaren keinesfalls Muttermale mit behandelt werden (auch nicht ungewollt, einfach weil sie in der Enthaarungszone liegen). Dies gilt sowohl für die Epilation im Kosmetikstudio als auch für die Selbstenthaarung. Suchen Sie ggf. vorab einen Facharzt auf, der die Muttermale untersucht und ggf. chirurgisch entfernt.

Aus diesem Grund ist in unserer Praxis eine entsprechende ärztliche Untersuchung vor Beginn einer Laserbehandlung zur dauerhaften Haarentfernung auch Teil der Behandlungsplanung.

Mehr zum Thema Selbstenthaarung durch IPL und den damit einhergehenden Gefahren finden Sie hier.

Mehr zu Laserbehandlungen und IPL-Behandlungen finden Sie hier.

Infos des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen zu den Gesundheitsrisiken durch Laser in Laienhand finden Sie hier.