Schweißtriefende Hand

Häufiger Depressionen bei Hyperhidrosis

 

Wissenschaftliche Studie weist Zusammenhang von Depression und Hyperhidrosis nach

Depressionen und Angst sind heute weit verbreitet, Menschen, die an Hyperhidrose leiden, sind besonders anfällig für Angst und Depression. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie in Kanada, die im Journal of the Amarican Academy of Dermatology veröffentlicht wurde, weist einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung Hyperhidrosis (übermäßiges Schwitzen/ krankhaftes Schwitzen) und dem Auftreten von Depressionen und Angst nach. Unabhängig von demographischen Faktoren stellen die Forscher einen signifikanten Zusammenhang fest. Wer an Hyperhidrosis erkrankt ist, hat ein signifikant höheres Risiko auch an Depression und Angst zu leiden.

(Quelle: Journal of the American Academy of Dermatology, Dec. 2016)

Überraschend sind diese Ergebnisse ganz und gar nicht, denn das  die unvermittelten Schweißausbrüche stellen eine hohe Belastung dar. Soziale Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung sowie die Angst davor, gehören für Menschen, die an Hyperhidrosis leiden, leider zum Alltag.

 

Hohe psychische Belastung durch krankhaftes Schwitzen

Die unvermittelten Schweißausbrüche machen den Betroffenen das Leben schwer: Auf dem Hemd oder der Bluse zeigen sich große, auffällige Schweißflecken. Selbst nach dem Schweißausbruch bleiben gut sichtbare, getrocknete Salzränder zurück. Der Schweiß rinnt in Strömen von der Stirn und läuft in die Augen. Die Hände sind nass und glitschig – Hände schütteln wird zur Qual. Die Schweißausbrüche erfolgen unvermittelt und sind willentlich nicht zu steuern.

Viele Betroffene vermeiden den Kontakt zu Kollegen in Kantine, Teeküche oder bei Meetings. Prüfungen, Bewerbungsgespräche oder Vertragsverhandlungen lösen schon im Vorfeld starke Ängste aus, da unsere Mitmenschen einen Schweißausbruch mit Unsicherheit und/ oder mangelnder Körperhygiene verbinden. Auch das Privatleben ist eingeschränkt: Kino-, Theater-, Restaurant-Besuche oder Spiele-Abende mit Freunden – über allem schwebt der nächste, unvorhersehbare Schweißausbruch wie ein Damoklesschwert.

Entsprechend ist die Erkrankung oft mit einer starken psychischen Belastung verbunden: Viele Betroffene fühlen sich unsicher und trauen sich wenig zu, sie schämen sich und meiden soziale Kontakte. Depressionen, negative Auswirkungen auf die berufliche Karriere und auf die Partnerschaft können entsprechend die Folge sein.

 

Bei übermäßigem Schwitzen Dermatologen aufsuchen

Übermäßiges Schwitzen/ Hyperhidrosis kann ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung, wie beispielsweise eine Infektion, einen Tumor, erhöhten Blutzucker oder eine Schilddrüsenerkrankung sein. Auch bestimmte Medikamente können übermäßiges Schwitzen auslösen. Daher sollte bei entsprechenden Symptomen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung der Ursache einer solchen sekundären Hyperhidrose führt zu einem Rückgang des Schwitzens.

Oft kann jedoch keine Ursache für das übermäßige Schwitzen festgestellt werden. Dann handelt es sich um die an sich harmlose primäre Hyperhidrosis. Dermatologen setzen bei der Behandlung in diesem Fall direkt an den überaktiven Schweißdrüsen an.

Viele Patienten wünschen sich eine Behandlung mit Botulinum, auch unter dem Namen Botox bekannt. Das natürliche Eiweiß verringert die überaktiven Nervenimpulse, die die Schweißdrüsen zu stark anregen. Dazu hemmt das Medikament – lokal eng begrenzt – an den betroffenen Stellen die Freisetzung des nervlichen Botenstoffs Acetylcholin: Die überaktiven Nervenimpulse werden auf diese Weise nicht an die Schweißdrüsen weitergeleitet. Die übermäßige Anregung der Schweißdrüsen wird so verhindert. Das Schwitzen wird so in den behandelten Hautregionen, je nach Dosierung, eingedämmt oder ganz abgestellt.

 

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