Dr. Kirschner (Mainz) im ZDF-Interview zu brüchigen Nägeln

Was tun bei brüchigen Nägeln? Dr. Kirschner dazu im ZDF-Interview.

Den Link zur Fernsehsendung finden Sie auf dieser Seite ganz unten. 

 

Brüchige Nägel – wer kennt das nicht?

Brüchige Nägel, egal ob Fuß- oder Fingernägel, sind unschön und stören erheblich. Beispielsweise, wenn man damit immer wieder an Textilien hängen bleibt oder der Nagellack nach einer Maniküre schnell wieder absplittert. Brüchige Nägel und Rillen in den Nägeln sind meist harmlos und kein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem. Längsrillen sind beispielsweise oft eine typische Alterserscheinung. Brüchige Nägel können aber auch ein Anzeichen für eine Erkrankung oder einen Mangel sein.

 

Brüchige Fingernägel oder Fußnägel – selten oder häufig?

Brüchige Fingernägel kommen recht häufig vor: Schätzungen zufolge leiden ca. 20% der Bevölkerung an brüchigen Nägeln. Während knapp 30 Prozent der Frauen an brüchigen Nägeln leiden, betrifft dieses Phänomen jedoch nur knapp über 10 Prozent der Männer.

 

Gibt es verschiedene Arten von Nagelbruch?

Spezialisten unterscheiden zwischen zwei verschieden Arten des Fuß- oder Fingernagelbruchs:

  • Onychoschisis
  • Onychorrhexis

Onychoschisis (von griechisch „onycho“ = „Nagel“ und „schisis“ = Spaltung): splittert der Fuß- oder Fingernagel vom Rand her horizontal und lamellenartig ab, spricht man von Onychoschisis.

Onychorrhexis (von griechisch „onycho“ = „Nagel“ und „rhexis“ = Bruch, Riss): splittern die Nägel längsfaserig (vertikal) auf, spricht man von Onychorrhexis.

Spezialisten können schon von der Art des Nagelbruchs auf mögliche Ursachen schließen.

 

Welche Ursachen können brüchige Fuß- und Fingernägel haben?

Für brüchige Fingernägel bzw. brüchige Fußnägel kommen eine ganze Reihe von möglichen Ursachen in Frage:

    1. Genetische Ursachen
    2. Kontakt zu bestimmten Stoffen
    3. Umwelteinflüsse im Winter
    4. Falsche Pflege
    5. Nährstoffmangel/ Mangelernährung
    6. Erkrankungen/ Medikamente

 

1. Genetische Ursachen

Brüchige Nägel können angeboren sein. Wenn Sie beispielsweise schon seit Langem oder immer wieder unter brüchigen Nägeln leiden und auch Ihre Eltern, Geschwister oder Großeltern betroffen sind, dann spricht das für eine genetische Ursache.

 

2. Kontakt zu bestimmten Stoffen

Kommen die Nägel mit bestimmten Stoffen in Kontakt kann dies dazu führen, dass die Nägel brüchig werden:

  • Wasser:
    Häufiger Kontakt mit Wasser entzieht der Haut und den Nägeln Feuchtigkeit und trocknet sie damit aus, so dass sie leichter splittern und brechen.
  • Reinigungsmittel und andere Chemikalien:
    Seifen, Spülmittel, Waschmitteln oder lösungsmittelhaltige Nagellackentferner aber auch andere Chemikalien können bei häufigem Kontakt brüchige Nägel verursachen. Nicht nur Chemikalien im Haushalt können brüchige Nägel verursachen, je nach Branche und Tätigkeit kommen auch Stoffe in Frage, mit denen Sie beruflich zu tun haben.

 

3. Umwelteinflüsse im Winter

Fuß- und Fingernägel können ihren Feuchtigkeitshaushalt (im Gegensatz zur Haut) nicht selbst regulieren. Im Winter führen sowohl die warme Heizungsluft als auch die kalte Luft draußen dazu, dass die Nägel Feuchtigkeit verlieren und austrocknen. Sie werden dann spröde und brüchig. Spröde Nägel wiederum binden noch weniger Wasser, so dass sich der Feuchtigkeitsverlust immer weiter verstärkt.
Mehr zum Thema Hautpflege im Winter finden Sie hier.

 

4. Falsche Pflege/ Nageldesign:

Fehler bei der Nagelpflege bzw. sogenanntes Nageldesign, insbesondere künstliche Fingernägel können die Fingernägel nachhaltig schädigen.

  • Falsche Maniküre/ Pediküre:
    Bei einer zu groben Maniküre oder Pediküre entstehen Verletzungen der Nagelstruktur: werden zum Kürzen der Nägel Knipser oder Schere verwendet können durch das zusammendrücken des Nagels, feine Risse entstehen. Dieses Risiko besteht beim Kürzen mit einer hochwertigen Feile nicht.
  • Gel-Maniküre/ Künstliche Fingernägel:
    Maßnahmen zum Nageldesign, wie Gel-Maniküre und insbesondere künstliche Fingernägel schädigen die eigenen Fingernägel, indem sie die Hornschicht weich und brüchig werden lassen. Hinzukommt, dass sich in der Spalte zwischen Kunst- und Naturnagel leicht Hohlräume bilden, in denen sich dann Pilze und Bakterien einnisten können.

 

5. Nährstoffmangel/ Mangelernährung

Fehlen dem Körper bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente oder essentielle Fettsäuren kann dies dazu führen, dass Nägel brüchig werden.

  • Vitaminmangel:
    Ein Mangel an Vitamin B, Vitamin C, Biotin, Folsäure oder Cobalamin kann brüchige Nägel verursachen.
    Zu wenig Vitamin A kann ebenso wie zu viel Vitamin A trockene, splitternde, brüchige Fingernägel verursachen.
  • Mineralstoffmangel:
    Man geht davon aus, dass Mineralstoffmangel ebenfalls die Ursache für brüchige Nägel sein. Kommen weitere Symptome, wie Blässe, Müdigkeit, Frieren, Risse in den Mundwinkeln, Ohrensausen und/oder Kopfschmerzen hinzu, weist dies möglicherweise auf Blutarmut aufgrund von Eisenmangel (Eisenmangelanämie) hin. Auch ein Mangel an Zink kann brüchige Nägel verursachen. Eine Studie hat gezeigt, dass Kalziumpräparate keine Wirkung auf die Nägel haben, so dass Kalziummangel wahrscheinlich eher keine Auswirkungen auf die Nägel hat.

Eltern sollten immer auch daran denken, dass Nährstoffmangel, der sich durch brüchige Fingernägel äußert, auch ein Zeichen einer Essstörung sein kann sein kann.

 

6. Erkrankungen/ Medikamente:

Einige Erkrankungen können ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente ebenfalls zu brüchigen Fuß- und Fingernägeln führen.

  • Hauterkrankungen
    Verschiedene Hauterkrankung wie Nagelpilz, Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzeme, eine Knötchenflechte (Lichen ruber), Ichthyose, Erythema exsudativum multiforme etc. verursachen ebenfalls brüchige Nägel.
  • Erkrankungen des Hormonsystems/ Schilddrüsenerkrankungen
    Eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus) kann ebenso wie eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) brüchige Fingernägel verursachen. Auch verschiedene andere Erkrankungen des Hormonsystems verursachen Nagelbruch. Zusätzliche Symptome, wie Erschöpfung, rasche Ermüdung, Veränderungen von Gewicht und Blutdruck, Schwitzen, Herzrasen, Hauttrockenheit und struppige Haare sind Zeichen für diese Art der Erkrankungen.
  • Chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis)
    Rheumatoide Arthritis, die häufigste chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, kann Nagelwuchsstörungen, brüchige Fingernägel sowie kleine Einblutungen unter den Nägeln verursachen.
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente
    Bestimmte Medikamente, die bei der Chemotherapie von Krebserkrankungen oder zur Therapie von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, hemmen das Zellwachstum bzw. die Zellteilung. Man nennt diese Medikamente Zytostatika. Eine mögliche Nebenwirkung von Zytostatika sind dünne, weiche, brüchige Nägel.

 

Was untersucht ein Arzt bei brüchigen Nägeln?

Im Rahmen eines Anamnesegesprächs stellt der Arzt Fragen zu Erkrankungen, Ernährungsgewohnheiten und möglichen Kontakt mit Chemikalien. Die Entnahme einer Nagelprobe kann über eine mikroskopische Untersuchung und ggf. die Anlage einer Pilzkultur Aufschluss über eine Pilzerkrankung geben. Mit einer Blutuntersuchung kann man die Hormonwerte oder auch einen Eisenmangel feststellen. Bei Hinweisen auf eine Grunderkrankung erfolgt ggf. die Überweisung, bspw. zu einem Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen.

 

Welchen Arzt kann man aufsuchen?

Zunächst können Sie alle Ihre Erkrankungen mit Ihrem Hausarzt besprechen. Kann dieser Ihnen nicht weiterhelfen, ist ein Dermatologe ihr richtiger Ansprechpartner. Ggf. überweist Sie Ihr Hausarzt auch ganz gezielt an einen Dermatologen.

Dermatologen sind auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Haut, der sogenannten Hautanhangsgebilde, wie Haare, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen sowie der hautnahen Schleimhäute spezialisiert.

 

Was können Sie selbst für gesunde und schöne Nägel tun?

Jeder kann etwas gegen brüchige und für gesunde und schöne Nägel tun:

1. Ausgewogene Ernährung Nägel bestehen aus der Hornsubstanz Keratin. Keratin wird durch eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung aufgenommen. Darüber hinaus sorgt eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Fleisch für eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ggf. können Sie Ihre Nägel und Haare durch die zusätzliche Einnahme von Biotin unterstützen.
2. Schonende Nagelpflege Regelmäßige und schonende Nagelpflege ist wichtig. Nutzen Sie zum Kürzen eine hochwertige Sandblatt- oder Glasfeile.

Verzichten Sie auf jeden Fall auf Schneiden, Abreißen, Abbeißen. Auch das Zurückdrücken des Nagelhäutchens ist nicht zu empfehlen. Tragen sie brüchige Nägel möglichst kurz. Halten Sie beim Kürzen die Feile vorn möglichst gerade. Zu den Seiten hin feilen Sie ganz leicht im rechten Winkel . Dabei nicht zu tief unter den Nagel gehen.

3. Arbeitshandschuhe Tragen Sie im Haushalt beim Putzen, Abwaschen etc., also beim Kontakt mit Wasser und/ oder Chemikalien Arbeitshandschuhe. Denken Sie auch als im beruflichen Kontext ggf. daran, Arbeitshandschuhe zu tragen.

Verwenden Sie am besten wasserdichte, jedoch atmungsaktive Handschuhe. durch schwitzende Hände in Gummihandschuhen können die Nägel aufweichen, was sie zusätzlich angreift.

4. Nach jedem Waschen rückfetten Cremen Sie nach jedem Händewaschen, am besten nach jedem Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln, Ihre Hände und Nägel mit einer rückfettenden Pflegecreme ein, das beugt nicht nur rauen Händen vor sondern pflegt auch Ihre Fingernägel.
5. Nagelöl Gönnen Sie Ihren Nägeln bzw. der Haut rings um das Nagelbett regelmäßig eine entsprechende Pflege mit Nagelöl oder Nagelcreme. Ggf. können Sie auch einfach eine Handcreme oder ein Mandel- oder Olivenöl benutzen.
6. Lackpause Auch wenn Sie Ihre Nägel gerne lackieren sollten Sie ab und zu eine Lackpause einlegen. Denn vor jedem neuen Lackieren, wenden Sie Nagellackentferner an, was Ihre Nägel sehr belastet.
7. Verzicht auf künstliche Nägel Vermeiden Sie unbedingt künstliche Nägel, diese schaden Ihren natürlichen Nägeln sehr.

Nutzen Sie keinesfalls künstliche Nägel, um geschädigte, splissige, brüchige Nägel zu kaschieren. Zum einen können krankhafte Veränderungen wie Pilzerkrankungen dann aus dem Ruder laufen, zum anderen schädigen die künstlichen Nägel Ihre natürlichen Fingernägel zusätzlich.

8. pflegende Nagellacke Manchmal werden auch spezielle wasserlösliche, pflegende Nagellacke empfohlen, die brüchigen Nägeln Mineralien zuführen und mittels eines Schutzfilms mehr Festigkeit geben sollen. Diese Lacke können auch unter den dekorativen Nagellacken verwendet werden

 

ZDF-Interview zu brüchigen Nägeln

In einem Beitrag der heutigen ZDF-Sendung „Volle Kanne“ (11. Juli 2017) erläutere ich die möglichen Ursachen brüchiger Nägel und gebe nützliche Ratschläge für schöne, gesunde Nägel.

Hier geht es zum Beitrag „Tipps gegen brüchige Fingerägel“ in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“ mit Dr. Uwe Kirschner in der ZDF-Mediathek.

 

Interview in der Mainzer Allgemeiner Zeitung und im Wiesbadener Kurier

Auch für einen Artikel in der Allgemeinen Zeitung Mainz und dem Wiesbadener Kurier wurde ich zum Thema Fingernägel interviewt.

Hier geht es zum Artikel „Was die Nägel über die Gesundheit verraten“ vom 14.04.2018 im Wiesbadener Kurier.

Hier geht es zum Artikel „Was die Nägel über die Gesundheit verraten“ vom 14.04.2018 in der Allgemeinen Zeitung.

 

Weitere Infos zum Thema Medizinische Kosmetik finden Sie hier.