Patienten, die mehrfach an einem Basalzellkarzinom (Basaliom/ weißer Hautkrebs) erkranken, sind auch für andere Krebserkrankungen, wie Melanom, Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs, anfälliger.
Hautkrebsstudie aus Standford untersucht Erbgut von 61 Patienten
Eine wissenschaftliche Studie am Stanford University Medical Center hat gezeigt, dass Patienten, die mehrfach an einem Basaliom (Basalzellkarzinom/ weißer Hautkrebs) erkranken, auch für andere Krebserkrankungen anfälliger sind. Im Rahmen der Studie wurde das Erbgut von 61 Patienten untersucht, die zwischen 2005 und 2015 wegen wiederkehrender Basalzellkarzinome behandelt wurden.
Vererbte Mutation führt zu stark erhöhtem Risiko für weitere bösartige Krebs-Erkrankungen bei mehrfachem Basaliom
Fast 20 % dieser Patienten wiesen vererbte Mutationen in verschiedenen DNA-Reparaturgenen auf, die zu einem um das 3,5-fach erhöhte Risiko für weitere bösartige Krebs-Erkrankungen, wie Melanom, Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs führen.
Im Durchschnitt hatten die untersuchten Patienten 11 Basalzellkarzinome. Über ein Drittel von Ihnen hatte bereits eine vorangegangene Krebserkrankung, wie Melanom, Blutkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs überstanden. Das Risiko für Melanome und Plattenepithelkarzinome, also Krebsarten, die ebenfalls auf UV-Schädigungen zurückgehen, war am stärksten ausgeprägt.
Betroffene Patienten leiden sehr früh am ersten Hautkrebs
Bei den Patienten erfolgte die Erstdiagnose früher (44 Jahre) als bei der Mehrheit der Patienten in den USA (55 Jahre). Teilweise war der Hautkrebs sogar bereits vor dem 30. Lebensjahr aufgetreten. Je früher der erste Hautkrebs auftrat, desto ausgeprägter war die genetische Veranlagung für einen weiteren Krebs.
Krankheitsdaten von über 13.000 Patienten stützen die Ergebnisse der Gen-Unteruschung
Über die detaillierte Genuntersuchung der 61 Patienten hinaus wurden die Krankenversicherungsdaten von über 13 Tausend Patienten ausgewertet, auch bei diesen zeigte sich ein stark erhöhtes Risiko für weiteren Krebs beim mehrfachen Auftreten von Basaliomen (3,2-fach erhöhtes Risiko).
Was das für Betroffene bedeutet
Patienten, die an wiederkehrenden Basaliomen leiden, sollten unbedingt frühzeitig und regelmäßig alle Früherkennungsuntersuchungen durchführten lassen.
Die Hautkrebsvorsorge (weißer und schwarzer Hautkrebs) sollte in Absprache mit dem Hautarzt jährlich oder öfter durchgeführt werden. Ebenso sollte in Absprache mit den Ärzten die Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs etc. regelmäßig durchgeführt werden.
Je jünger die Patienten bei der ersten Diagnose eines Basalioms waren, desto dringlicher und wichtiger sind die Vorsorgeuntersuchungen.
Quelle: JCI Insight. 2018;3(15):e122744. https://doi.org/10.1172/jci.insight.122744.
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