Hauttyp Selbsteinschätzung oft falsch

 

Zum Hauttyp passender Sonnenschutz für die Prävention von Hautkrebs

Hautkrebs führt die Lister der häufigsten Tumore in Deutschland an. Noch deutlich vor dem Prostatakarzinom bei Männern und dem Mammakarzinom bei Frauen. Und die Häufigkeit von Hautkrebs nimmt weiter zu. Dabei ist das maligne Melamom die Krebsart, die in den letzten 30 Jahren bei der hellhäutigen Bevölkerung am stärksten zugenommen hat.

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass in wir Deutschland jährlich ca. 45.000 Neuerkrankungen eines malignen Melanoms verzeichnen. Männer sind mit ca. 23.000 Neuerkrankungen etwas stärker betroffen als Frauen mit ca. 22.000 Neuerkrankungen.

Hinzukommen ca. 180.000 neue Fälle pro Jahr von nicht melanozytärem Hautkrebs. Zu diesen bereits sehr hohen Zahlen kommen kommen jährlich ca. 1,7 Millionen neue aktinische Keratosen, also eine Vorstufe des hellen Hautkrebses, hinzu. Zum hellen Hautkrebs gehören das sogenannte Plattenepithelkarzinom und das sogenannte Basalzellkarzinom.

Da wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine erhöhte Belastung mit UV-Licht das Auftreten von Hautkrebs fördert, ist ein adäquater Sonnenschutz von hoher Bedeutung für die Hautkrebsprävention. Folgerichtig informieren sich immer mehr Menschen zum Thema Sonnenschutz.

 

Tipps zum Sonnenschutz basieren oft auf den unterschiedlichen Hauttypen

Viele Patienten informieren sich beispielsweise im Internet zum Thema Sonnenschutz. Dort findet man zumeist Sonnenschutz-Empfehlungen, die auf dem individuellen Hauttyp basieren. Denn dunkle Hauttypen können länger in der Sonne bleiben und brauchen einen geringeren Lichtschutzfaktor (LSF) bei Ihrer Sonnencreme als hellere Hauttypen, die nur kurz an der Sonne bleiben dürfen und einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden sollten.

Eine Studie am Hauttumorzentrum in Ulm hat jetzt gezeigt, dass Patienten sich selbst tendenziell als zu dunkelhäutig einschätzen und sich daher in falscher Sicherheit wiegen bzw. sich nicht ausreichend schützen.

 

Fast Zweidrittel schätzen sich dunkelhäutiger ein als sie tatsächlich sind

Wer sich an den hauttypbasierten Sonnenschutzempfehlungen orientiert, muss seinen Hauttyp kennen. In der Regel schätzen die Patienten ihren Hauttyp selbst ein. Doch eine solche Selbsteinschätzung ist nicht einfach und daher nicht ungefährlich:

  • Nur 24% der untersuchten Patienten schätzten ihren eigenen Hauttyp korrekt ein.
  • Lediglich 12% der Patienten schätzten sich selbst zu hellhäutig ein und benutzten daher einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF) und blieben kürzer an der Sonne als für ihren tatsächlichen Hauttyp empfohlen.
  • Die übrigen 64% der Patienten dagegen schätzten sich dunkelhäutiger ein als ein Dermatologe sie einstufte.

Folgt dieser hohe Anteil der Patienten (immerhin fast zweidrittel) den allgemeinen Empfehlungen für ihren selbst – falsch eingeschätzten Hauttyp – bleiben sie zu lange in der Sonne und nutzen dabei einen niedrigeren Sonnenschutzfaktor als es medizinisch ratsam wäre. Aufgrund ihrer Fehleinschätzung erhöhen sie damit leichtsinnigerweise ihr Hautkrebsrisiko.

 

Empfehlung: Lassen Sie sich von einem Dermatologen beraten

Aufgrund der hohen Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung und der professionellen Einschätzung durch einen Dermatologen, sollten man sich nicht auf eine Selbsteinschätzung des eigenen Hauttyps verlassen. Sprechen Sie gezielt Ihren Dermatologen an und lassen sich beraten. Auch jetzt im Herbst, wenn das nächste Sonnenbad in weiter Ferne scheint, denn auch im Winter, beispielsweise im Ski- oder Wanderurlaub, sind Sie potenziell hohen UV-Belastungen ausgesetzt.

Im Rahmen der Hautkrebsvorsorge spreche ich mit meinen Patienten auch über ihren Hauttyp und gebe konkrete Empfehlungen zum Sonnenschutz. Zusätzlich zur fachärztlichen Einschätzung des Hauttyps können wir mittels einer computerbasierten Hautanalyse den Melaningehalt Ihrer Haut bestimmen.

Mehr zum Thema Hautkrebsvorsorge und Hautkrebsbehandlung finden Sie hier.