Symbolbild starkes Schwitzen

Sommer, Sonne, Schwitzen – Tipps vom Hautarzt zum Thema Schwitzen

 
Schwitzen/ Schweiß: Gerade bei diesem Wetter werde ich häufig von meinen Patienten um Tipps zu diesem aktuellen Thema gebeten.

 

Schwitzen – was macht es so unangenehm?

Grundsätzlich kann man sagen: zwar nimmt jeder Mensch individuelle wahr, ab wann Schwitzen unangenehm wird, aber einige Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Schwitzen als unangenehm empfunden wird.

  • Generell kann man sagen, dass sich feuchte Kleidung, die auf der Haut klebt, unangenehm anfühlt. Wenn dann noch ein kühler Luftzug, bspw. durch einen Ventilator dazu kommt, kann es schnell zu einer Erkältung oder einem Zug kommen.
  • Auch ein möglicherweise unangenehmer Schweißgeruch macht einigen Menschen zu schaffen. Ursache können die Bakterienbesiedelung der Haut, bestimmte Nahrungs- und Genussmittel aber bspw. auch Hormone sein, deshalb empfinden wir oft den Geruch von Jugendlichen in der Pubertät als besonders stark und unangenehm.
  • Es hängt aber auch von der Situation ab, während es für viele ok ist, wenn sie an einem heißen Tag alleine am Schreibtisch sitzend schwitzen, ist es der gleichen Person sicherlich sehr unangenehm  bei einem Bewerbungsgespräch zu schwitzen oder einem Date.

Auf jeden Fall ist ein krankhaftes, übermäßiges Schwitzen in der Regel unangenehm. Man spricht in diesem Fall von Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen, insbesondere in den Achseln und an Händen und Füßen oder der Stirn.

  • Etwa drei Prozent der Bevölkerung, sind von einer Hyperhidrose betroffen. Sie betrifft beide Geschlechter gleichermaßen.
  • Die Grenze zwischen normaler und übermäßig starker Schweißbildung verläuft fließend. Ob man im Grenzbereich von einer Erkrankung spricht, hängt vor allem davon ab, wie sehr die betroffene Person darunter leidet.
  • Ständig feuchte Hände oder – trotz häufigem Kleidungswechsel – große Schweißflecken unter den Armen stellen für viele Patienten eine hohe Belastung dar. Gesellschaftliche Probleme bis hin zur sozialen Ausgrenzung belasten besonders. Schamgefühl und Unsicherheit verstärken die psychischer Belastung der Betroffenen.

 

Ist bei diesem Wetter viel Schwitzen schlecht? Kann es gar gefährlich sein?

Grundsätzlich gilt: Schwitzen ist bei diesem Wetter ist eine natürliche Reaktion, die der Temperaturregulation des Körpers dient. Gefährlich kann es aber werden, wenn man bspw. bei Hitze und starker Belastung bspw. durch Sport ganz besonders viel schwitzt. Schon bei eher eingeschränkter körperlicher Aktivität verliert man im Alltag ungefähr einen Liter Schweiß pro Tag. Bei der gegenwärtigen Hitze und insbesondere bei starker körperlicher Belastung durch anstrengende Arbeit oder Sport steigert sich der Flüssigkeitsverlust deutlich. Wichtig ist dann eine ausgewogene Zufuhr an Flüssigkeit und Elektrolyten, insbesondere Salzen. Wie viel Flüssigkeit und Elektrolyte benötigt werden, ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Das Wichtigste ist, dass man stark minseralisiertes Mineralwasser oder Elektrolytedrinks zu sich nimmt – nicht nur Leitungswasser.

Gefährlich kann es auch werden, wenn man nicht oder nicht ausreichend schwitzt und so der Körper überhitzt. Besonders gefährdet sind Menschen mit großflächigen Tätowierungen: Studien haben gezeigt, dass tätowierte Haut deutlich weniger Schweiß produziert und der Schweiß dort deutlich höhere Natriumwerte hat. Daher sollten Menschen mit großflächigen Tattoos bei schwerer körperlicher Arbeit und auch beim Sport sehr genau darauf achten, dass sie nicht überhitzen unc zudem ausreichend Elektrolyte zu sich zu nehmen.

 

Was kann man dagegen tun? Tipps und Tricks

Hier ein paar Tipps und Tricks vom Hautarzt zum Thema Schwitzen:

  • Schatten aufsuchen, Sonne meiden – insbesondere um die Mittagszeit: Als Hautarzt empfehle ich ohnehin den Aufenthalt in der Sonne zur Reduzierung des Hautkrebsrisikos zu minimieren. Im Schatten lässt dann auch die Schweißbildung nach.
  • Moderne schweißableitende Textilien machen das Schwitzen erträglicher.
  • Apfelessig und Salbei sind bewährte Hausmittelgegen schwitzen
    • Apfelessig verengt die Schweißdrüsen und hilft so, die Schweißbildung zu reduzieren. Darüber hinaus reguliert Apfelessig den PH-Wert der Haut und bekämpft jene Bakterien, die für die Bildung des unangenehmen Schweißgeruchs verantwortlich sind.
      Anwendung: Reiben Sie Abends die Hautareale, die am stärksten schwitzen mit einem in Apfelessig getränkten Waschlappen ein. Lassen Sie den Apfelessig über Nacht einwirken und duschen Sie ihn am nächsten Tag ab.
    • Sabei zieht die Schweißdrüsen zusammen und reduziert so die Schweißproduktion auf natürliche Weise.
      Anwendung: Einen Teelöffel Salbeiblätter (frisch aus dem Kräuterbeet oder getrocknet aus der Apotheke) mit ca. 300 bis 250 ml Wasser aufkochen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Anschließend abkühlen und die stark vom Schwitzen betroffenen Hautstellen mit dem Sud reinigen. Mehrmals täglich wiederholen.
  • Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, bei starkem Schwitzen unbedingt auch an Elektrolyte und Salze denken. Stark mineralisiserte Mineralwasser, Elektrolytedrinks oder auch mal ein alkoholfreies Bier füllen den Elektrolythaushalt wieder auf.
  • Bedenken Sie, dass Schweiß Sonnencreme von der Haut spült. Daher sollten Sie, häufiger Nachcremen, insbesondere wenn Sie viel Schweiß bilden.
  • Bei übermäßiger, krankhafter Schweißbildung, sollte man einen spezialisierten Arzt aufsuchen.

 

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