Gutartige Pigmentmale: Muttermale bzw. Leberflecke

Menschliche Haut weist unterschiedlich viele, helle, dunkle, flache, erhabene, glatte oder rauhe Male auf. Viele dieser Hautveränderungen sind harmlose Sommersprossen oder Altersflecke. Die meisten dunklen Flecken an der Haut sind jedoch Muttermale bzw. Lebensflecke (sogenannte Nävuszellnävi). Bei diesen gutartigen Pigmentmalen handelt es sich um klar begrenzte Ansammlungen von Pigmentzellen in unterschiedlichen Hautschichten. Man spricht auch von Pigmentläsionen. Bis ins Erwachsenenalter nimmt die Zahl der Leberflecke stetig zu. Sie können sich auch, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung oder Sonnenbankbenutzung, vergrößern.

Die Färbung eines Muttermals/ Leberflecks

Pigmentläsionen bilden ihr Pigment selbst, ihre Farbe variiert: Je nach ihrer Dicke und Lage kommen die Leberflecke meistens in verschiedenen Braunabstufungen (hell- bis dunkelbraun) vor. Stärker pigmentierte Muttermale sind manchmal sogar blauschwarz. Eher gering pigmentierte Male können von rötlich oder hautfarben sein.

Die Erhabenheit und die Oberflächenstruktur von Muttermalen/ Leberflecken

Der Grad der Erhabenheit von Muttermalen variiert: manche liegen flach im Hautniveau, andere sind leicht erhaben oder weisen sogar eine halbkugelige gut tastbare Erhabenheit auf. Die Oberfläche eines Leberflecks kann ganz glatt oder uneben beschaffen sein. Mitunter weisen sie eine lokalisierte Mehrbehaarung auf.

Entartungsrisiko von Leberflecken

Man unterscheidet zwischen harmlosen Leberflecken/ Muttermalen und bösartigen Hautveränderungen, z.B. Melanomen.

Angeborene Leberflecke haben ein erhöhtes Entartungrisiko, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass es im Laufe der Zeit zu einer bösartigen Veränderung kommt ist höher als an einer nicht pigmentierten Hautstelle. Je nach Grösse des Muttermals und seines Typs kann dieses Risiko bei bis zu 30% liegen. Die frühzeitige Diagnose einer solchen Entartung ist meist nur durch das fachärztlich geschulte Auge und unter Zuhilfenahme moderner diagnostischer Geräte, wie einem (Video-)Auflichtmikroskop zu bewerkstelligen. Deshalb rate ich zu einer regelmäßigen Hautkrebsvorsorge. Im Zweifelsfall kann die Elektrische Impedanzspektroskopie Aufschluss darüber liefern, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Pigmentfleck bereits bösartig ist oder gerade dabei ist, zu entarten.

Bestehen Zweifel an der Gutartigkeit eines Muttermals, wird es auf Kosten der Krankenkasse operativ entfernt und anschließend histologisch untersucht.

Die chirurgische Entfernung von eindeutig gutartigen Leberflecken

Eindeutig gutartige Muttermale brauchen aus medizinischer Sicht nicht entfernt zu werden. Werden diese allerdings als störend empfunden, ist eine chirurgischen Entfernung problemlos möglich. In der Regel reicht dazu ein einziger chirurgischer Eingriff im OP/ Eingriffsraum meiner dermatologischen Praxis in Mainz aus. Zur Sicherheit wird das entfernte Gewebe immer auch histologisch untersucht.

Keinesfalls Muttermale/ Leberflecke mit Laser oder IPL entfernen!

Auch wenn dies immer wieder (beispielsweise auch von einigen Kosmetikstudios) angeboten wird, Pigmentmale dürfen keinesfalls mit Laser oder Intense Pulsed Light (IPL) entfernt werden! Stattdessen müssen sie, auch wenn sie zunächst nur aus kosmetischen Gründen entfernt werden sollen, komplett chirurgisch entfernt werden. Das Gewebe wird dann histopathologisch untersucht, um sicher gehen zu können, dass es sich nicht doch um eine frühe Form einer bösartigen Hautveränderung handelt. Mehr dazu finden Sie hier.

Tragen die Krankenkassen die Kosten der Entfernung eines eindeutig gutartigen Muttermals?

Die Krankenversicherungen übernehmen nur die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen, Diagnostik und Rehabilitation. Bestehen Zweifel an der Gutartigkeit eines Muttermals, wird es auf Kosten der Krankenkasse operativ entfernt und anschließend histologisch untersucht.

Ist ein Leberfleck jedoch eindeutig gutartig und zeigt aktuell keinerlei Tendenz, zu entarten handelt es sich um eine Behandlungen, die aus rein kosmetischen Gründen erfolgt. In diesem Fall werden von den Kassen die Kosten der Behandlung nicht erstattet. Die anfallenden Kosten werden entsprechend der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.

Mehr Informationen dazu, welches Risiko die Benutzung eines Solariums für die Entartung von Leberflecken darstellen finden Sie hier.

Mehr Informationen zu den Risiken einer Entfernung von Leberflecken/ Muttermalen mit Laser und IPL finden Sie hier.

Mehr Informationen zu harmlosen aber störenden Hautveränderungen finden Sie hier.