Talgknoten (Milien, Talgzysten, Atherome, Grützbeutel)
An den Talgdrüsen in unserer Haut kann es zu Veränderungen kommen. Je nach konkreter Veränderung entstehen dann winzige, harte Millien oder weiche, bis zu Tennisball große Atherome (Grützbeutel).
Milien
Millien, die auch Hautgrieß oder Grießkörner genannt werden, sind kleine weiße Zysten, die vor allem im Gesicht, aber auch am gesamten Körper, beispielsweise im Intimbereich auftreten können. Sie fühlen sich meistens hart an und sind in der Regel weiß, wenn sie an die Hautoberfläche treten. Manchmal liegt auch Haut über den Milien, so dass dann nicht klar ist, ob es sich um Million oder eine andere Hautveränderung handelt.
Wie entstehen Millien?
Milien sind kleine Zysten, die sich an den Ausgängen der Talgdrüsen bilden. Die Milien bestehen allerdings nicht aus Talg sondern aus aus festem Hornmaterial.
Sind Millien gefährlich?
Milien sind keine Hauterkrankung sondern eine harmlose Hautveränderung, sie können nicht entarten und entzünden sich auch nicht. Allerdings können sie störend wirken. Sie sind ein rein kosmetisches Problem.
Wie werden Millien behandelt?
Zur Behandlung werden die Milien mit einem chirurgischen Instrument geöffnet und anschließend wird der Pfropf entfernt. Davor wird die Haut in der Regel erwärmt und aufgeweicht.
Ohne die Haut zu öffnen, können Millien nicht entfernt werden. Der reine Versuch, sie auszudrücken bleibt in der Regel erfolglos, ist schmerzhaft und kann zur Narbenbildung führen.
Atherom, Talgzyste, Grützbeutel
Das Atherom wird auch Talgzyste, Follikelzyste, Tricholemmalzyste, Epidermalzyste und umgangsprachlich Grießknoten oder auch Grützbeutel genannt. Es handelt sich um eine gutartige Zyste, die sich halbkugelförmig vorwölbt. Das Atherom besteht aus einer mit Talg sowie Haut- und Haarzellen gefüllten Kapsel. Diese Kapsel zeigt sich auf der Haut als langsam wachsender, prall-elastischer Knoten.
Wo entstehen Atherome/ Grützbeutel?
Grützbeutel entstehen im Bereich der Haarwurzeln und entwickeln sich oft am Kopf, aber auch im Gesicht, am Hals, hinter den Ohren und an Brust, Bauch oder im Intimbereich. Sind mehrere Atherome gleichzeitig vorhanden, liegen sie manchmal gruppiert zusammen. Atherome können durchaus die Größe eines Hühnereis erreichen. In seltenen Fällen erreichen sie sogar bis zu Tennisball- bzw. Apfelgröße. Bei größeren Grützbeuteln wird die Haut, die diese überspannt, sehr stark gedehnt. Dies führt dazu, dass die Haare, die hier wachsen, weiter auseinander stehen oder ganz fehlen.
Wie entstehen Atherome/ Grützbeutel?
Ein Atherom entwickelt sich im Bereich einer Haarwurzel (Follikel). Und zwar entsteht es aus dem schmalen Kanal, in dem der Bereich des Haares sitzt, welcher noch unter der Haut verborgen liegt. Dort mündet – bei jedem Haar – eine kleine Talgdrüse in diesen Kanal. Diese Talgdrüse sorgt dafür, dass das Haar mit einem Film aus Talg, einer öligen Flüssigkeit, ummantelt wird. Sehr aktive Talgdrüsen führen zu schnell fettenden Haaren.
Der Ausführungsgang der Talgdrüse kann verstopfen, beispielsweise durch kleine Fettkristalle oder Hautzellen. Der Talg kann dann nicht mehr ungehindert abfließen. Da die Drüse allerdings weiter Talg produziert, staut sich dieser nach und nach an und die Haarwurzel wird zu einer runden Kapsel aufgepumpt. Der entstehende Hohlraum füllt sich mit einer faulig riechenden weißlich-gräulich oder gelben Masse aus Talg, Hautzellen und Haarzellen. Im entzündeten Stadium kommt auch Blut und Eiter hinzu.
Wieso entstehen Atherome/ Grützbeutel?
Weshalb manche Menschen eine Neigung zu Atheromen haben, ist noch nicht geklärt. Man geht davon aus, dass Atherome aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Entsprechend ist eine Vorbeugung von Grützbeuteln in aller Regel nicht möglich. Daher kann man die Bildung der Zysten auch nicht verhindern, schon gar nicht durch Ausdrücken. Im Gegenteil dabei besteht die Gefahr, dass sich die Atherome entzünden.
Sinnvoll erscheint eine sorgfältige Pflege der Haut, vor allem in behaarten Hautregionen und bei starker Fettbildung. Bei einem bestehenden Grützbeutel können eventuell auftretende Komplikationen dadurch vermieden werden, dass Betroffene bei einem deutlichen Größenwachstum oder ersten Entzündungsanzeichen sofort einen Hautarzt aufsuchen.
Was sind typische Symptome eines entzündeten Atheroms?
Es kommt zu einer Eiterbildung, Rötung, Überwärmung und einer schmerzhaften Schwellung. Die entsprechenden Stellen können nur erbsengroß sein, aber unter Umständen sogar die Größe eines Hühnereis oder in seltenen Fällen eines Tennisballs annehmen. Patienten erleben Spannungsgefühle (meist bei fortgeschrittener Größe) sowie Schmerzen, die auf eine Entzündung des Grützbeutels hinweisen.
Je mehr sich die Kapsel füllt, desto praller fühlt sich der Grützbeutel an. Die Oberfläche erscheint zum Zerreißen dünn, ist aber dennoch elastisch. In manchen Fällen ist ein schwarzgrauer Punkt an der Oberfläche des Grützbeutels zu sehen. Normalerweise hat ein Atherom die Farbe der umgebenden Haut. Es fällt in erster Linie durch seine Vorwölbung auf. Sofern es sich nicht entzündet hat, ist es schmerzlos und verursacht kaum Beschwerden. Je nach Sitz und Größe empfinden es die Betroffenen aber als kosmetisch störend.
Sind Atherome/ Grützbeutel gefährlich?
Atherome sind völlig an sich harmlos. Dennoch sollte man Grützbeutel vom Dermatologen untersuchen lassen, denn manche seltenen, gefährlicheren Hautverdickungen können den Grützbeuteln äußerlich sehr ähnlich sehen.
Auch wenn Atherome an sich ganz harmlos sind, können sie sich infizieren und eitern. Der Knoten wird dann rot, beginnt stark zu schmerzen und die Umgebung regiert auf Druck mit Schmerz. Es bildet sich eine Eiterblase, die spontan platzen oder sich auch in der Haut ausbreiten kann. Da im Falle einer Infektion die Gefahr einer Bakterienverteilung im Körper besteht, sollte der Grützbeutel zügig entfernt werden, es sei denn die Entzündung ist bereits selbständig am abklingen.
Wie werden Atherome behandelt?
Ist das Atherom klein, wächst nicht weiter oder stört nicht, ist manchmal keine Behandlung notwendig. Kommt es zu Spannungsgefühlen, ist das Atherom infiziert oder ist es unklar, ob bösartige Zellen beteiligt sein können, sollte das Atherom chirurgisch entfernt werden. Da Atherome sehr störend und entstellend sein können, wünschen viele Betroffene auch eine Entfernung aus kosmetischen Gründen. Sollte sich die Zyste/ der Grützbeutel entzündet haben, ist unter Umständen die Gabe von Antibiotika erforderlich, um ein Fortschreiten der Infektion in die gesunde Haut zu verhindern.
Wichtig ist die sehr sorgfältige Entfernung des kompletten Atheroms, da sich ansonsten aus den Resten ein neuer Grützbeutel bilden kann.
Die Neubildung von Atheromen in gesunder Haut an anderer Stelle kann bei entsprechend veranlagten Menschen leider nicht verhindert werden.
Ein Atherom sollten Sie auf keinen Fall selbst entfernen, indem Sie etwa versuchen, den Inhalt auszudrücken – sonst riskieren Sie eine Infektion. Denn durch das Ausdrücken mit den Fingern und Fingernägel besteht das Risiko, dass es durch Bakterien eindringen.
Ist die Behandlung gutartiger Talgknoten eine Kassenleistung?
Krankenkassen übernehmen nur medizinisch notwendige Behandlungen. Werden Millien oder Atherome/ Talgzysten/ Grützbeutel aus rein kosmetischen Gründen entfernt, müssen Patienten die Behandlungskosten selber tragen. Die Abrechnung erfolgt entsprechend der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
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