Hautarzt Dr. Kirschner im ZDF zum Thema Tränensäcke

Tränensäcke – was kann man tun?

 

Was sind Tränensäcke?

Die sichtbare Schwellung der Unterliedbereiche der Augen (oder auch die Erschlaffung des Gewebes) bezeichnet man als Tränensäcke. Sie können bis zum Jochbeinansatz reichen.

In besonders schwerwiegenden Fällen entwickelt sich eine Falte am unteren Rand des Tränensacks, die dann das gesamte Unterlied nach unten zieht und dazu führt, dass der innere, rote Lidrand sichtbar wird.

 

Was sind die Ursachen von Tränensäcken?

Die Ursachen von Tränensäcken liegen in der Regel in einer familiären Veranlagung. Das Bindegewebe erschlafft und das Fettgewebe unter den Augen sackt ab. Durch den Alterungsprozess wird dieser Entstehungsprozess verstärkt. In hohem Alter schließlich entwickelt fast jeder eine gewisse Neigung zu Tränensäcken.

Verursacht werden Tränensäcke nicht nur von einer entsprechenden Veranlagung des Bindegewebes, auch zu wenig Schlaf, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Rauchen und Alkoholgenuss begünstigen die Entstehung von Tränensäcken.

Bei einer Störung des normalen Lymphflusses, sammelt sich unter den Augen Flüssigkeit an. Nach dem Aufstehen am Morgen bilden sich die Schwellungen rasch zurück.

Gefährlich sind diese Formen der Tränensäcke nicht. Jedoch leiden die Betroffenen häufig psychisch.

Nur in recht seltenen Fällen weisen Tränensäcke auf eine Erkrankung (Nierenleiden, Herzleiden) hin. Entstehen Tränensäcke plötzlich ohne Anlass (wie Schlafmangel, exzessives Rauchen o.ä.), bilden sie sich nicht zurück oder treten gleichzeitig auch Schwellungen in anderen Bereichen des Körpers auf, dann sollte der Hausarzt aufgesucht werden, um eine Herz- oder Nierenerkrankung auszuschließen.

 

Was kann man gegen Tränensäcke tun?

Ein wichtiger Faktor ist der Lebensstil. Sorgen Sie für

  • eine ausreichende Wasserzufuhr,
  • ausreichenden Schlaf,
  • eine gesunde, ausgewogene, salzarme Ernährung
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin

Kühle Packungen, bspw. extra dafür erhältliche Gel-Packs aber auch gekühlte Teebeutel (ich empfehle Schwarztee) oder gekühlte Kaffeepads unterstützen den Rückgang der Schwellung. Auch kühle Quarkmasken können die Durchblutung anregen und so die Schwellung lindern. Selbst gekühlte Teelöffel werden erfolgreich eingesetzt.

Das Hausmittel Hämorrhoidensalbe empfehle ich nicht: zwar führt dessen adstringierende Wirkung ebenfalls zu einem Abschwellen, jedoch haben viele Hämorrhoidensalben Bestandteile, welche der hoch empfindlichen Hautpartie unter den Augen schaden würden und auch keinesfalls in die Augen gelangen dürfen, nämlich beispielsweise Kortison und Schmerzmittel.

Die Kosmetikindustrie preist immer wieder vermeintliche „Wundermittel“ an. Hier empfehle ich eine gesunde kritische Haltung.

 

ZDF- Volle Kanne Beitrag am 17.05.2018

Im Beitrag „Wundermittel gegen Tränensäcke“ wurde ich als Hautexperte zum Thema befragt. Hier geht es zum Beitrag: Volle Kanne – Wundermittel gegen Tränensäcke.